Das kalabrische Weingut Librandi – feinster Wein aus dem Süden Italien
Während in namhaften italienischen Weinanbaugebieten wie der Toskana oder dem Piemont schon seit geraumer Zeit einige der besten Weine des Landes gekeltert werden, blieb der Weinbau in Kalabrien lange Zeit unbeachtet. Eines der ersten Weingüter, welches durch die Qualität seiner Weine nationale und später auch internationale Bekanntheit erlangte, war das bereits 1950 von Antonio und Nicodemo Librandi gegründete gleichnamige Weingut.
Das Weingut im Überblick
Das kalabrische Weingut Librandi hat seinen Fokus auf typische Weine der Region gelegt und sich dabei auf den Anbau von einheimischen, teils bereits in der Antike bekannten Traubensorten spezialisiert.
Die Rebflächen des Weingutes befinden sich in der Nähe von Punta Alice an der Ionischen Küste. Genauer gesagt in Cirò Marina. Auf insgesamt 220 Hektar werden Rebsorten wie Gaglioppo, Magliocco oder Mantonico kultiviert. Dabei ist es vor allem Nicodemo Librandi zu verdanken, dass diese Sorten wieder angebaut wurden – und sein Pioniergeist hat sich gelohnt. Die Rebsorten lieferten nämlich von Beginn an erstaunlich gute Weine.
Schon den Gründern des Weingutes war eine ausgewogene Balance zwischen altbewährten Traditionen und modernen Innovationen sehr wichtig. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat sich bewährt, denn das Weingut erhält mittlerweile zahlreiche Auszeichnungen.
Kalabrien – ein Geheimtipp für Weinliebhaber
Am südlichen Zipfel Italiens befindet sich Kalabrien. Eine Region, in welcher der Weinbau aufgrund der stark zerklüfteten Berglandschaft nur unter schwierigen Voraussetzungen möglich ist. Das eher junge, aber deutlich im Aufschwung befindliche Anbaugebiet erlangte dank euphorischer Winzerfamilien wie den Librandis größeres Renommee. Insgesamt stehen in Kalabrien knapp 25.000 Hektar Rebflächen zur Verfügung, auf denen pro Jahr etwas weniger als eine Million Hektoliter Wein produziert werden. Im Vergleich zu anderen italienischen Weinanbaugebieten, eine relativ geringe Ausbeute, die sich jedoch in der Qualität bemerkbar macht.
In Kalabrien werden viele weniger bekannte Rebsorten angebaut, von denen einige schon seit der Antike in der Region heimisch sind. Obwohl die Weine über gute bis ausgezeichnete Qualitäten verfügen, haben es bislang noch nicht viele Winzer geschafft, ihre Weine auch außerhalb der Region bekannt zu machen.
Dank eines einzigartigen Mikroklimas, welches von den Einflüssen des Meeres und dem nahe gelegenen Gebirge beeinflusst wird, sind die Weine Kalabriens von einem erstaunlichen Reichtum an Aromen gesegnet. Die Böden sind zwar eher nährstoffarm, bieten jedoch bis in Höhenlagen von über 1.000 Meter über dem Meer ideale Bedingungen für den Anbau von Reben. Aufgrund des relativ warmen Klimas werden in Kalabrien bis heute bevorzugt Rotweinrebsorten angebaut.
Die Weine von Librandi
Zu den bekanntesten Weinen aus dem Haus Librandi zählen die Ciro-Weine, die als offizielle Weine der Olympischen Spiele von 1968 fungierten und mittlerweile die allseits begehrte D.O.C.-Kennzeichnung tragen.
Neben den Ciro-Weinen begeistern vor allem Rotweine wie der sortenrein aus der Rebsorte Gaglioppo gewonnene „Duca Sanfelice“, welcher mit seinem an Beerenfrüchte oder Lakritze erinnernden Duft und sanften Holznoten am Gaumen überzeugt.
Ebenfalls sehr zu empfehlen sind der reinsortig aus Magliocco gekelterte „Magno Megonio“ und der „Gravello“ eine Cuvée aus den Rebsorten Gaglioppo und Cabernet Sauvignon.
Librandi stellt aber nicht nur ausgezeichnete Rotweine, sondern auch Weiß- und Roséweine von erstaunlicher Qualität her. Der aus der alten kalabrischen weißen Mantonico-Rebe gekelterte „Efeso“ begeistert durch seine strohgelbe Farbe und eine große Aromenvielfalt, die an Früchte wie Äpfel, Birnen oder Aprikosen erinnert. Mit dem „Terre Lontane“ produziert das Weingut auch einen herrlich frischen und fruchtigen Roséwein.
Nahezu alle Weine des Weinguts wurden von zahlreichen nationalen Weinführern wie dem Gambero Rosso mehrfach ausgezeichnet.