Ein veganer Lebensstil hat unterschiedliche Gründe und unbestrittene Vorteile für Mensch, Tier und Natur. Die Zahl der Hundebesitzer, die beim Hundefutter auf tierische Bestandteile verzichten, steigt ebenfalls ständig. Was bewegt sie, ist diese Ernährungsform für Vierbeiner sinnvoll und wie lässt sie sich im Alltag umsetzen?
Fakten und Vorurteile: Vegane Ernährung beim Hund
Die älteren Hundehalter erinnern sich: Lange machte die Behauptung Runde, dass rohes Fleisch aus Hunden blutsüchtige, jagende Bestien macht. Jagd- und Beutetrieb werden jedoch nicht durch Futter ausgelöst, sie sind natürliche Eigenschaften. Durch die Auslese bei der Zucht wurden typische Eigenschaften jedoch verstärkt. So wurden beispielsweise Terrier speziell nach ihren Jagdeigenschaften selektiert.
Wer heutzutage seinen Hund vegan ernährt, sieht sich mit ähnlich fragwürdigen Aussagen konfrontiert. „Hunde sind Fleischfresser, ihnen fehlt etwas“, bekommen Halter in Foren zur Antwort, wenn sie nach Quellen für veganes Tierfutter fragen. Dass dem nicht so ist, wird durch immer mehr Untersuchungen bestätigt. Seriöse Studien kommen sogar zu dem Schluss, dass eine vegane Ernährung für Hunde gesünder sein kann.
Warum vegan: Das spricht dafür
Wer stolzer Besitzer eines Hundes ist, macht sich von Anfang an Gedanken über Ernährung und Gesundheit. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Zusammensetzung des Futters. Es wird zu Eiweißgehalt und Rohasche, zu Fleischsorten und Beifutter recherchiert. Auch Unverträglichkeiten sind zunehmend ein Thema, das regelmäßig in Gruppen und Foren diskutiert wird. Dazu kommen ethische Überlegungen, die ebenfalls ihre Berechtigung haben.
Nur Abfälle: kann das sein?
Wer selber des Tierleids wegen auf Fleisch verzichtet, bringt es kaum übers Herz, bei seinem Haustier eine Ausnahme zu machen. Dazu kommt, dass gerade im Hundefutter überwiegend Fleisch landet, das aus Massentierhaltung stammt. Bio-Hundefutter macht hier leider nicht immer eine Ausnahme. Das Argument, dass im Tierfutter nur landet, was bei der Fleisch- und Wurstproduktion abfällt, ist wenig nachvollziehbar.
Laut Statista wird für 2023 ein Umsatz von 5,4 Milliarden Euro für Tierfutter erwartet. Wer glaubt, dass diese immensen Mengen Tierfutter nur aus Produktionsabfällen bestritten werden kann, dürfte weit daneben liegen. Selbst wenn es sich in der Tat nur um nicht für menschliche Lebensmittel geeignete Tierprodukte handeln würde, entspräche ein solches Futter nicht einer streng veganen Lebensweise. Werden Abfälle verwertet, tragen die Käufer zur Wirtschaftlichkeit des Fleischmarktes bei.
Dazu kommt, dass jede Nutztierhaltung an sich alles andere als nachhaltig ist, vom Tierleid abgesehen. Nahrungsmittel, die direkt verzehrt werden können, gehen den Umweg über Schlachttiere, ohne dadurch wesentlich mehr Vorteile in Sachen Eiweiß und Nährstoffe zu erhalten. Würden Tierweiden in Flächen für den Ackerbau verwandelt, weniger Nutztiere gehalten, würde sich zudem der Methanausstoß mit seinen negativen Auswirkungen deutlich verringern. Eine logische Folgerung ist also, auch Haustiere vegan zu ernähren.
Ausschlussdiäten: bitte ohne Fleisch
Nicht nur das als Allergieauslöser bekannte Getreide, sondern auch Fleischsorten sorgen immer öfter für gesundheitliche Beschwerden. Eine Ausschlussdiät bringt Aufklärung darüber, was der Grund für Jucken, Durchfälle und Erbrechen ist und was der Hund nicht essen darf. Dabei wird im ersten Schritt vielfach komplett auf Tierisches verzichtet. Mitunter stellt sich heraus, dass keine der handelsüblichen Fleischarten gefüttert werden kann. Hier lohnt sich der Umstieg auf veganes Hundefutter allemal, denn letztendlich spielt auch die Verfügbarkeit des Futters eine wesentliche Rolle für Hundehalter.
Gelungene Zusammensetzung: vegan und gesund
Hersteller von veganem Tierfutter machen sich ausreichend Gedanken über die Zusammensetzung des Futters, sodass hier kein Mangel an Nährstoffen auftritt. Dose für Dose, Futterpackung für Futterpackung ist somit garantiert, dass der Inhalt perfekt auf die Bedürfnisse der Hunde abgestimmt ist. Nachhaltige Eiweißquellen wie Erbsen, Linsen oder Hirse kommen nicht nur dem eigenen Vierbeiner, sondern allen Tieren zugute.
Veganes Hundefutter: wo kaufen?
Selbst gut sortierte Fachmärkte vor Ort oder in der näheren Umgebung reagieren noch immer nicht ausreichend auf Kundenwünsche. Vielfach wird Besserung erreicht, wenn Hundehalter sich im Ladengeschäft oder schriftlich an die Geschäftsführung wenden. Viel zu oft bestehen hier Bedenken, ob sich das denn lohne, zu wenig Kunden würden danach fragen. Das Angebot ist zu gering, die Vergleichsmöglichkeiten zwischen einzelnen Marken und Produkten folglich ebenso wenig ausreichend.
Wer den Fachmarkt nicht vor Ort hat, nimmt mitunter eine weitere Fahrstrecke auf sich, um Hundenahrung zu kaufen. Selbst der größere Einkauf kann damit zur Umweltbelastung werden. Bestellen im Online-Shop kann hier die bessere Lösung sein. Transportiert wird die Ware vielfach CO2-neutral, angefangen vom Produktionsvertrieb über den Distributor bis hin zum Endkunden. Eine zeitgemäße Verpackung, der Wegfall von kostenintensiver und Energie verbrauchender Lagerfläche im Einzelhandel und Elektrofahrzeuge der Zusteller machen den Online-Einkauf weitaus umweltfreundlicher, als er einzelnen Hundebesitzer gestaltet werden kann.
Online-Shopping bietet zudem die Möglichkeit, Inhaltsstoffe nicht nur in Sachen Nährwert, sondern auch ihrer Herkunft nach zu betrachten. Die Lieferkettentransparenz macht dies möglich, die gerade von Herstellern veganer Tiernahrung eingehalten und vielfach übertroffen wird.
Es spricht also vieles dafür, Hunde vegan zu ernähren. Die Gesundheit des Hundes, die Bedingungen in der Nutztierhaltung, der CO2-Wert und die Nachhaltigkeit allgemein würden dabei nur gewinnen.