Italien ist für seine edlen und international bekannten Rotweine berüchtigt. Wer an italienischen Wein denkt, der nennt sogleich Namen wie Primitivo di Manduria, Chianti Classico, Brunello di Montalcino, Barbaresco, Barolo und Amarone. Seit Jahrzehnten ist italienischer Wein durch beste Rotweine in den Köpfen der Leute mit der Etikette „Rotweinland“ fest verankert. Auch für Veganer gibt es erstklassige Weine.

Rotweinland Italien

Das hat natürlich seinen Grund. Die weltberühmte Fiasco-Flasche mit Chianti darin ist einer der plakativsten davon. Die berühmte Korbflasche aus gebundenem Stroh ging in mehrstelliger Millionenauflage in den 60er Jahren in alle Welt.

Ein anderer Grund ist natürlich der prickelnde Lambrusco, der mit seiner mousierenden Art ein unverkennbaren Weincharakter besitzt. Dieser italienische Rotwein ist neben dem Chianti der wohl weitläufig bekannteste italienische Wein aus internationaler Sicht.

Dazu kommen natürlich die schweren süditalienischen Rotweine, die vom Primitivo di Manduria stolz angeführt werden.

Auffällig ist, dass dies alles Weine sind, die seit Jahrzehnten Supermarktregale füllen. Italienische Massenware, die Italien das Image des Rotweinlandes verliehen.

Betrachtet man das obere Preissegment der Spitzengewächse, so ist es allerdings nicht anders. Die besten Weine Italiens etwa werden von wesentlich mehr Rotweinen als Weißweinen angeführt.

Supertoskaner sind allesamt Rotweine. Bolgheri ist berühmt für seine internationalen Rotweine von oberer Spitzenqualität.

Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Cabernet Franc und Petit Verdot heißen die dort vorherrschenden Rebsorten. Eins haben sie gemeinsam: sie alle sind rote Rebsorten mit französischem Ursprung. An der Toskanischen Küsten haben sie eine zweite Heimat gefunden und stehen hier für große italienische Rotweine.

Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind hauptsächlich für die letztgenannte Sorte charakteristisch. Der Gehalt an Mineralien und Vitaminen ist in Rot- und Weißwein ähnlich. Der Unterschied besteht darin, dass Rotwein etwas mehr Eisen, Kalium und Riboflavin enthält als Weißwein. Der Kohlenhydratgehalt ist bei allen gleich.

Weißweine sind in Italien im Trend

Und trotzdem bietet Italien wahre Schätze in weiß. Und dabei sollten Gourmets und Weingenießer jetzt nicht nur an Prosecco denken!

Die italiensiche Weinlandschaft wandelt sich dauernd mehr auch hin in Richtung Weißwein. Das ist einerseits im Spitzensegment sowie aber auch im mittleren und unterem Preissegment erkennbar.

Seit der Ornellaia Bianco in der internationalen Weinwelt für Furore sorgte und sogar teurer gehandelt wird als der weltberühmte Ornellaia Rosso, ist es nicht mehr zu leugnen: das Rotweinland Italien ist auch im Weißweinbereich von internationaler Bedeutung!

Berühmte italienische Weißwein-Regionen sind etwa Südtirol, Friual-Julisch-Venezien aber auch Kampanien und Sardinien.

Mit den meisten Rebsorten der Welt, ist Italien ein wahres Mekka für sogenannten Terroir-Wein: Wein mit lokalem Charakter und großem Wiedererkennungswert.

Und das spiegelt sich natürlich nicht nur im Rotweinsektor wieder, sondern vor allem im Weißweinsegment! Einige der bekanntesten und meist gefragten Weißweine aus Italien bestehen aus einheimischen Rebsorten. Rebsorten, die lokal teils seit Jahrhunderten eine Bedeutung spielen und nun mehr und mehr auch über die regionalen Grenzen hinaus an Wichtigkeit gewinnen.

Italienischer Weißwein ist also definitiv ein kulinarisches Thema, das es genauer zu beleuchten gilt!

Berühmte italienische Weißweine aus heimischen Rebsorten in Italien sind

  • Friulano aus Friual-Julisch-Venezien
  • Trebbiano di Lugana aus Venezien
  • Gewürztraminer aus Südtirol
  • Fiano di Avellino aus Kampanien
  • Trebbiano d’Abruzzo aus den Abruzzen
  • Vermentino di Gallura aus Sardinien

Südtirol – die besten Weißweine Italiens stammen aus dem Alpenland

Südtirol hat sich nicht nur laut vielen Weinkritikern zur besten Weißweinregion Italiens entwickelt. Fruchtig-frische, knackige Weißweine entspringen dem norditalienischen Alpenland. Einige der besten Weißweine Italiens stammen von hier.

Etwa 60% der Südtiroler Rebfläche ist mit Weißwein bepflanzt, Tendenz rapide steigend.

Einige der bekanntesten Rebsorten, die hier angebaut werden sind Pinot Bianco (Weißburgunder), Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Pinot Grigio.

Südtiroler Weingüter wie etwa J. Hofstätter, Elena Walch, Kellerei St. Michael-Eppan oder Kellerei Tramin und Kellerei Terlan sind für ihre Weißweine berühmt.

Die Kellerei Terlan gilt als die große Nummer 1 im italienischen Weißweinsegment. Unglaublich langlebige und überaus hochwertige Weißweine entspringen den Terlaner Lagen.

Beste Voraussetzungen bietet auch das kühlere Eisacktal für weiße Rebsorten. Das Eisacktal ist die nördlichste Weinbauzone Italiens. Hier entstehen rassige, knackige und frische Weißweine. Es ist eine sehr eigene Zone Italiens, wo Rebsorten angebaut werden, die ansonsten in Italien Seltenheitswert besitzen.

Kerner und Sylvaner gehören zu diesen Rebsorten. Auch der Grüne Veltliner reift zu einem frischen, verspielten Eisacktaler Weißwein. Und schließlich ist der Gewürztraminer noch zu nennen, der im Eisacktal eine ganz eigene, frischere und straffere Charakteristik aufweist.

Berühmte Weißweine von anderen Regionen Italiens

Friaul-Julisch-Venezien

Eine weitere italienische Region, die seit mehreren Jahrzehnten für ihre charakterstarken Weißweine bekannt ist, ist Friaul-Julisch-Venezien. Die im Nordosten gelegene Region grenzt an Slovenien und ist sowohl mit Bergen wie auch mit einem Küstenstreifen ausgestattet.

Am Fluss Isonzo reift der berühmte Friulano. Friulano-Weine sind bekannt für ihre üppige Frucht nach gelben Äpfeln, Maracuja und Passionsfrucht. Ein weiterer typischer Weißwein aus dem Friuli ist Ribolla Gialla und der Pinot Grigio (Ruländer). Auch der Sauvignon Blanc ist hier zu einem großen Weißwein geworden.

Der Gardasee mit Prosecco, Soave und dem Lugana Wein

Am Gardasee wird vorwiegend Weißwein getrunken. Das wundert nicht, denn der berühmteste aller italienischen Weißweine kommt von hier: der Lugana Wein.

Was in den 90er Jahren noch der Soave war, das ist heute der Lugana Wein. Er ist ein fruchtig-frischer und süffiger Weißwein, der perfekt für die Dolce Vita steht. Lugana wird am südlichen Seeufer produziert. Trebbiano di Lugana ist die Rebsorte, die allerdings auch mit anderen weißen Rebsorten zum Lugana Wein gemischt werden darf.

Der Soave Classico ist in Venezien einer der berühmtesten Weißweine überhaupt. Er ist ein Klassiker Italiens schlechthin, aber für den heutigen Geschmack zu neutral, zu wenig frucht- und säurebetont.

Und natürlich darf der Prosecco in Aperitivo-Bars und auf den Stränden am Gardasee nicht fehlen! Die Traube, aus der Prosecco besteht, ist jedoch meist Feinschmeckern und Gourmets unbekannt. Es ist die Glera-Traube, die diesen prickelnden und fruchtig-süffigen Schaumwein macht. Sie reift im Hügelland um Treviso und bei Valdobbiadene. Das ist eine imposante und wunderschöne Landschaft, die mit ihren sanften Hügeln an die Toskana erinnert.

Fazit

Italien bietet unglaubliche Vielfalt als Weinland. Mit seinem einzigartigen Rebsorten ist es ein wahrer Schatz für Indivualisten und experimentierfreudige Weingenießer und Entdecker. Wer in die faszinierende Welt der italienischen Weißweine eintauchen will, der kann sich auf allerhand freuen – fast zuviel, als man kosten kann!

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Kathy Wolf

Für Kathy Wolf ist Schreiben schon immer eine Leidenschaft. Als Kind schrieb sie schon gerne Geschichten und als Teenager füllte sie unzählige Seiten in ihren Reisetagebüchern. Inzwischen ist ihre Leidenschaft ihr Beruf.

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